Körpernauten-Lexikon: Was ist das eigentlich - eine Thai Yoga Massage?

#Erlebnissache

Kraftvoll und schmerzhaft? Läuft da nicht jemand auf meinem Rücken? Mit Happy End?

Ich glaube es gibt so viele unterschiedliche Ideen zur Thai Massage wie es Menschen gibt. Und das wäre ja auch nur richtig – denn jede_r kommt mit einem eigenen Anliegen und durchlebt eine Session eben auch auf ganz eigene Weise.

Wer nach Thailand fährt, wird dort ebenfalls ganz unterschiedliche Thai Massagen antreffen. Bei meinen Aufenthalten in Chiang Mai habe ich zugesehen, so viele unterschiedliche Eindrücke wie möglich zu sammeln. Freie Nachmittage nach dem Massage-Unterricht habe ich gerne bei Masseur_innen in Tempeln, Massage-Salons, Massage-Schulen oder bei Therapeut_innen in ihren privaten Massageräumen zu Hause verbracht.

Und jede Massage war ein ganz individuelles Erlebnis für sich: Einmal musste ich leider eine Massage abbrechen, weil die Masseurin mir in ihrer geistig-emotionalen Abwesenheit tatsächlich unangenehme Schmerzen zugefügt hat, als sie irgendwann zum Handy griff und ein Telefonat begann während ich so da lag... Einige Massagen in den Salons haben sich solide an einer festen Sequenz orientiert, andere Therapeut_innen sind liebevoll und achtsam auf mich und meine körperlichen Eigenarten eingegangen und haben mich in eine tiefe und weite Zwischenwelt geführt. Die einen waren humorvoll, andere wiederum schienen in einer ganz eigenen Welt zu existieren.

Aus diesen Erlebnissen und zahlreichen Kursen, in Thailand und auch hier in Europa, habe ich vieles lernen können, einiges eifrig aufgesogen, an anderen Techniken lerne und übe ich immer noch, anderes lässt mich vielleicht noch ver-zweifeln und wartet auf den richtigen Moment, um sich in meine Praxis einzuschleichen… who knows.

Die Summe der Erfahrungen...

Meine Thai Yoga Massage ist die Summe all dieser Erfahrungen und Begegnungen mit so unterschiedlichen Menschen, Kolleg_innen, Lehrer_innen und Meister_innen, verschiedenen Kulturen und auch anderen Formen der Körperarbeit. Ich benutze meine Hände, Unterarme, Knie und mit Vorliebe auch Füße. Ich drücke, lehne mich an, halte, ziehe, schiebe, mobilisiere, schaukle und dehne – von Fuß bis Kopf. Wenn wir uns auf der Matte begegnen und aufeinander einlassen, gemeinsam atmen, gehalten, tief berührt, ein sanfter oder dynamischer Tanz – dann kann vielleicht ein kleiner Zauber passieren.

C.G. Jung soll wohl mal gesagt haben, dass die Seele nicht etwas im Körper sei, sondern das, was in der Begegnung zwischen den Leibern, den Menschen, passiert. (leider habe ich hier keine Quelle - doch die Vorstellung gefällt mir)

Am Ende unserer Begegnung wünsche ich dir und mir, dass wir eine gute Zeit miteinander hatten, dass ich dich ein Stück auf deinem Weg begleiten, halten oder auch anstoßen konnte – und wünsche mir für dich, die_den ich berührt habe, dass du glücklich seist und jegliche Krankheit von dir entfernt werde: